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Neue Ergebnisse zur Eseldomestikation

Untersuchungen zur DNA des nubischen und des somalischen Wildesels liefern neue Erkenntnisse zur Domestikation des Esels

02.09.2010

Neue Ergebnisse zu genetischen Untersuchungen heutiger Hausesel (Equus asinus) ergaben, dass es zwei verschiedene Domestikationsereignisse im nordöstlichen Afrika vor 5000 Jahren gegeben hat. Dies wird durch zwei deutliche Haplogruppen mitochondraler DNA nahelegelegt. Ohne deutliche phylogeographische Strukturen der Haplogruppen domestizierter Esel und ohne größere Kenntnisse über die genetische Entstehung des afrikanischen Wildeselvorfahren war die Identifikation des Vorfahren und die der geographischen Herkunft des mitochondralen Domestikationsstamms schwierig. Die Analysen archäologischer und historischer Archivfunde liefern nun die ersten genetischen Informationen zum historischen nubischen Wildesel (Equus africanus africanus), zum Somaliwildesel (Equus africanus somaliensis) und zum ursprünglichen Hausesel. Die Ergebnisse belegen, dass der nubische Esel der Vorfahre der ersten Hausesel-Haplogruppe war. Der somalische Wildesel dagegen zeigt beträchtliche mitochondrale Unterschiede sowohl zum nubischen Wildesel als auch zum Hausesel. Diese Ergebnisse klären einen langdauernde Streit über die Rolle des nubischen Wildesels, werfen jedoch auch neue Fragen auf, wie z.B die zum zweiten Vorfahren des Hausesels. Die Resulate demonstrieren die Komplexität der Haustierdomestikation. Sie zeigen jedoch auch die Notwendigkeit der Erhaltung der beiden stark bedrohten Arten des nubischen und des somalischen Wildesels.

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Publikation:

„Ancient DNA from Nubian and Somali wild ass provides insights into donkey ancestry and domestication“

Birgitta Kimura et.al.

Proceedings of the Royal Society B , 28. Juli 2010; DOI: 10.1098/rspb.2010.0708

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